Kapseln, Tropfen oder Tabletten?
Vitamin D ist ein essenzieller Nährstoff, der für zahlreiche Körperfunktionen unerlässlich ist. Da unser Körper es nur bei ausreichender Sonneneinstrahlung selbst produzieren kann, entwickeln viele Personen in den dunklen Wintermonaten auf unserem Breitengrad einen Mangel. Schätzungen zufolge sind zirka 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung unterversorgt. Gerade Personen mit chronischen Darmerkrankungen oder bei der Einnahme gewisser Medikamente wie Antiepileptika oder Antidepressiva kommt es gehäuft zu einem Mangel. Dann kann es sinnvoll sein, darauf zu testen und den Nährstoff zu supplementieren. Es gibt mehrere verschiedene Darreichungsformen für Vitamin D wie Kapseln, Tropfen oder sogar Tabletten. Lesen Sie mehr darüber, welche Form für wen am besten geeignet ist, welche Vor- und Nachteile die Alternativen haben und worauf bei der Einnahme zu achten ist.
Ein kurzer Exkurs: warum Vitamin D supplementieren?
Vitamin D spielt eine grosse Rolle bei der Knochengesundheit, da es die Aufnahme von Kalzium und Phosphat unterstützt. So trägt es entscheidend zur Stabilität von Zähnen und Knochen bei. Aufgrund seiner Wirkung auf die Muskelfunktion kann ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel das Sturzrisiko bei älteren Menschen reduzieren. Daneben hat es Einfluss auf das Immunsystem und damit auf die Abwehr von Krankheitserregern. Darüber hinaus kann es entzündliche Prozesse im Körper hemmen.
Verschiedene Darreichungsformen und Präparate
Es gibt neben den unterschiedlichen Darreichungsformen verschiedene Varianten für Präparate, die eingenommen werden können. Zum einen sind das die frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmittel, welche ohne Rezept eigenständig erworben werden können. Da eine Beratung durch eine medizinische Fachperson und ein Bluttest zum Erheben der Werte immer ratsam sind, um eine geeignete Dosierung und Therapie festzulegen, kommen jedoch meist verschriebene Arzneimittel zum Einsatz. Bei einem medizinischen Bedarf werden diese zudem von den Krankenkassen getragen.
Tropfen – flexible Dosierung und schnelle Aufnahme
Vitamin-D-Tropfen enthalten das Vitamin meist in seiner gelösten Form, oftmals in Öl, da es fettlöslich ist. Diese Darreichungsform kennt man insbesondere für Kinder oder Personen, die Probleme mit dem Schlucken von Vitamin-D-Kapseln oder Tabletten haben. Tropfen ermöglichen eine flexible Anpassung der Dosis, was besonders praktisch ist. Zudem hat das Vitamin eine hohe Bioverfügbarkeit, da es bereits in Öl gelöst ist und damit vom Körper direkt aufgenommen werden kann. Die Verabreichung über Tropfen hat jedoch auch Nachteile: Die exakte Tropfenzahl muss sorgfältig abgezählt werden, um eine Unter- oder Überdosierung zu vermeiden. Zudem kann ein Teil im Glas verbleiben. Die Haltbarkeit ist kürzer als bei anderen Darreichungsformen, da die Wirksamkeit nach dem Öffnen durch Licht oder Luft beeinträchtigt wird.
Vitamin-D-Kapseln – präzise Dosierung und einfache Handhabung
Kapseln enthalten Vitamin D in Pulver- oder Ölform, umhüllt von einer Gelatineschicht oder einer pflanzlichen Hülle. Da es mittlerweile Präparate gibt, welche ohne Gelatine auskommen, sind Vitamin-D-Kapseln auch für gewisse Religionsgemeinschaften sowie Vegetarierinnen und Vegetarier nicht auszuschliessen. Einer der grossen Vorteile ist die präzise Dosierung, da jede Kapsel eine exakt abgemessene Dosis enthält. Dabei gibt es sogar Kapseln, die so viel Vitamin D enthalten, dass keine tägliche Einnahme erforderlich ist, sondern je nach Mangel und Therapie bequemerweise nur einmal die Woche oder einmal im Monat eine Weichkapsel einzunehmen ist. Die Einnahme in fester Form ist einfach und unkompliziert und muss nicht täglich erfolgen im Vergleich zur Tropfenform. Für Personen, die den Geschmack von Tropfen als unangenehm empfinden, sind Vitamin-D-Kapseln ebenfalls eine gute Option. Überzeugend ist auch die lange Haltbarkeit, da die Kapseln stabil und weniger anfällig für Oxidation sind. Die Nachteile dieser Darreichungsform sind überschaubar: Einige Menschen haben Mühe, Kapseln zu schlucken. Um dem entgegenzuwirken werden die Kapseln jedoch zunehmend kleiner und weicher. Zudem ist die Aufnahme des Vitamins ein bisschen langsamer, da der Körper die umgebende Hülle erst zersetzen muss, damit das Vitamin freigesetzt wird.
Tabletten – kostengünstig und verbreitet
Vitamin-D-Tabletten bestehen meist aus gepresstem Pulver mit Füll- oder Bindemitteln. Sie sind oft günstiger als Vitamin-D-Kapseln oder Tropfen. Genau wie Kapseln sind sie einfach zu lagern, lange haltbar und haben eine feste Dosierung. Jedoch enthalten sie kein Öl, um das Vitamin zu lösen und für den Körper leichter verfügbar zu machen. Dieses sollte also immer parallel aufgenommen werden. Einige der Tabletten enthalten darüber hinaus Füllstoffe, welche für empfindliche Personen problematisch sein könnten. Hier kommt es ebenfalls bei manchen Menschen zu Schwierigkeiten beim Schlucken. Auch wenn Tabletten schnell gekauft sind: Ein Mangel sollte immer zunächst in der Hausarztpraxis besprochen und gegebenenfalls über einen Bluttest abgeklärt werden, um die genaue Dosierung und Dauer der Therapie festzulegen. Meist wird die Ärztin oder der Arzt ein Vitamin-D-Präparat verschreiben, welches bei einem schweren Mangel von der Krankenkasse getragen wird.
Lutschtabletten und Sprays – alternative Form für die Aufnahme über die Schleimhäute
Lutschtabletten lösen sich einfach im Mund auf, während Sprays direkt in den Mund gesprüht und die Inhaltsstoffe über die Schleimhäute aufgenommen werden. So wird eine schnelle Aufnahme gewährleistet, die das Vitamin D direkt in den Blutkreislauf führt. Gerade für Kinder sind Lutschtabletten oftmals angenehmer als klassische Kapseln oder Tabletten. Diese Varianten sind oft teurer als andere Präparate, nicht geschmacksneutral und enthalten künstliche Aromen oder Süssstoffe.
Darauf sollte man bei der Einnahme achten
Gerade Tabletten sollten am besten immer mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen werden. Generell gilt: Für die optimale Versorgung sollte sich an die von der Ärztin oder vom Arzt empfohlene Dosierung gehalten und die Dosis auch nicht überschritten werden. Eine Überdosierung kann gesundheitliche Folgen haben. Achten Sie auf seriöse Hersteller und vermeiden Sie minderwertige Präparate mit unnötigen Zusatzstoffen.
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